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[Montag, 2. April 2001]
Liebe Amélie,
warum heißt du eigentlich nicht Ilse oder Brunhilde? Wäre das nicht besser, um zu erkennen, dass du eine Deutsche bist? Als ich noch von Philadelphia aus Paris anflog (ich hatte gerade meine ersten Streifen, und Fliegen war immer noch das Größte für mich), war Amélie doch ein französischer Name? Oui ou non?
Und dann erst das blonde Haar, das doch wohl echt ist? Gibt es da etwa ein dunkles Familiengeheimnis?
Einen Gruß sendet
Johnny
PS: Mein Ball hat nass aber glücklich das Grün erreicht, ebenso ich. Der Ball ist dann leider versprungen - ich kann dir nur einen Putt über mehr als zehn Meter anbieten…
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Grün - jede der 18 Golfbahnen endet in einem etwa 400-600 qm großen, sehr kurz gemähten, oft welligen ansteigenden oder abfallenden Grün, auf dem - irgendwo - eine Fahne mit dem (Ziel)Loch steht, in das der Golfball mittels eines Putters (siehe Minigolf) gestoßen werden sollte. Als 'Norm' hat man dafür zwei 'Schläge'.
Da zwei meiner Hauptfiguren in dem Roman 'Reichstage', der vor dem Hintergrund der Wendejahre in Ost und West spielt, ein ähnlich grundlegendes Problem mit ihrer 'Determination' haben, wie Alban Nicolai Herbst in einem Artikel auf seinem Blog 'Der Dschungel. Anderswelt' habe ich einen Kommentar dazu mit dem folgenden Zitat begleitet, in dem meine Überzeugung - die noch auf Jürgen Habermas zurück gehen dürfte - deutlich wird: dass zwischen freiem Willen und Determination die Funktion dessen, was erreicht werden soll, vermittelnd ausgleicht.
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- "(...) Der Wunsch, sich mitzuteilen, droht ihn zu zerreißen. Frederik hätte nicht schlecht Lust, Bettina die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber welche seiner Lebensgeschichten trüge mehr innere Wahrheit oder auch nur mehr innere Wahrscheinlichkeit in sich?
Die vom Funktionärssohn, der das Werk des Vaters fortführt, indem er Offizier der Staatssicherheit wird? Oder die vom Funktionärssohn, der alles, woran der Vater glaubt, in Frage stellt? Der sich außerhalb der sozialistischen Werteordnung begibt, ein feindlich-negatives Element?
Beide Varianten sind funktionale Teile seines Lebens geworden, abhängig von dem, was er erreichen will. Aber beide verweisen auf ein und dieselbe Herkunft in diesem Land, in dem er sich fremd und geborgen fühlt (...)."
„Join a network“, „Be a plattform“, „Trust the people“.
Ein interessanter Artikel von Harald Staun im FAZ.Net über den Google-Interpreten und Web-Guru Jeff Jarvis, der in seinen Veröffentlichungen fordert, Google ernst zu nehmen und vom Erfolg des Suchmaschinen-Giganten zu lernen. „Tu das, was du am besten kannst, und verlinke auf den Rest“.
Und zum mehr Lesen hier natürlich der Link
"Ein Deutscher, aber ein guter Kerl trotz allem. Allerdings ein Deutscher." Er setzte sich Pierre gegenüber. "A propos, Sie können Deutsch?"
Pierre sah ihn schweigend an.
"Was heißt asile auf deutsch?"
"Asile?" wiederholte Pierre. "Asile heißt auf deutsch Unterkunft."
"Wie sagen Sie?" fragte der Hauptmann schnell und ungläubig.
"Unterkunft", sagte Pierre noch einmal.
"Onterkoff", wiederholte der Hauptmann und sah Pierre ein paar Augenblicke mit lachenden Augen an. "Die Deutschen sind tüchtige Einfaltspinsel, nicht wahr, Monsieur Pierre?" schloß er.
(aus meiner aktuellen Lektüre: Krieg und Frieden von Leo Tolstoi)
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