Das IGNIS ist das Zentrum für Osteuropäische Kunst und Kultur in Köln, ein weitgehend ehrenamtlich betriebener, von der polnischen Botschaft und einigen anderen Institutionen gesponsorter Ort, eine alte Villa im Norden von Köln, nahe am Rhein. Das IGNIS hat seit mehr als 20 Jahren ein sehr dichtes Kultur- und Veranstaltungsprogramm, regelmäßige Livejazz-Sonntagnachmittage und ab und zu auch Lesungen und andere Konzerte. Keine Ahnung wie die das machen.
Diesmal war ich neugierig auf einen Abend mit der polnischen Chansonette Jola Wolters, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt. Ihr Programm (mit Klavierbegleitung) konzentriert sich auf Chansons und Lieder aus den 20er bis 40er Jahren, die an diesem Abend vor voll besetztem Haus (das bedeutet ~ 60 Leute; der Eintritt ist grundsätzlich frei!) zumeist polnisch vorgetragen, aber in deutscher Übersetzung vorab gelesen wurden.
Obwohl ich spät kam, saß ich ziemlich weit vorne und bekam bei einem Glas Chardonnay alles sehr gut live mit. Die Darbietung war intensiv und stimmig, die Stimme für den Zweck passend, ich fühlte mich gut unterhalten. Man sitzt übrigens an kleinen Tischen, es kann gegessen und getrunken werden, in der Regel polnische Hausmannskost und entsprechend preiswert. Als Zugabe zu dem sehr melancholisch angehauchten Programm (Liebe, Verlust, Liebe) gab Jola Wolters zwei Lieder von Marlene Dietrich, die in meinen Augen noch mit am Frischesten herüberkamen. Davon hätte es auch mehr sein können.
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