Da zwei meiner Hauptfiguren in dem Roman 'Reichstage', der vor dem Hintergrund der Wendejahre in Ost und West spielt, ein ähnlich grundlegendes Problem mit ihrer 'Determination' haben, wie Alban Nicolai Herbst in einem Artikel auf seinem Blog 'Der Dschungel. Anderswelt' habe ich einen Kommentar dazu mit dem folgenden Zitat begleitet, in dem meine Überzeugung - die noch auf Jürgen Habermas zurück gehen dürfte - deutlich wird: dass zwischen freiem Willen und Determination die Funktion dessen, was erreicht werden soll, vermittelnd ausgleicht.
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- "(...) Der Wunsch, sich mitzuteilen, droht ihn zu zerreißen. Frederik hätte nicht schlecht Lust, Bettina die ganze Wahrheit zu erzählen. Aber welche seiner Lebensgeschichten trüge mehr innere Wahrheit oder auch nur mehr innere Wahrscheinlichkeit in sich?
Die vom Funktionärssohn, der das Werk des Vaters fortführt, indem er Offizier der Staatssicherheit wird? Oder die vom Funktionärssohn, der alles, woran der Vater glaubt, in Frage stellt? Der sich außerhalb der sozialistischen Werteordnung begibt, ein feindlich-negatives Element?
Beide Varianten sind funktionale Teile seines Lebens geworden, abhängig von dem, was er erreichen will. Aber beide verweisen auf ein und dieselbe Herkunft in diesem Land, in dem er sich fremd und geborgen fühlt (...)."
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