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[Mittwoch, 4. April 2001]
Lieber Johnny,
der Urvater meines Vornamens war wirklich ein französischer Soldat, der im 2. Weltkrieg als Kriegsgefangener nach Deutschland kam. Er hatte Glück: Er musste zu einer Winzerfamilie in der Südpfalz. Sie behandelte ihren Erntehelfer wie man einen Menschen behandeln sollte. Zum Dank blieb Henri auch nach dem Krieg, als mein Großvater in russischer Gefangenschaft war. Er sollte erst Jahre später zurückkehren.
Henri half in dieser schwierigen Zeit, wo er konnte. Er war der einzige Mann auf dem Hof. Ein paar Jahre später heiratete er meine Mutter, die älteste Tochter des Winzerpaares. Ihrer ersten Tochter gaben sie den Namen von Henris Großmutter: Amélie. Das ist mein dunkles Geheimnis.
Den Putt habe ich bis auf 50 cm an die Fahne gelegt. Mehr ging nicht. Jetzt darfst du beweisen, dass dich mein dunkles Geheimnis nicht aus dem Gleichgewicht wirft!
Amélie
PS: Natürlich sind die blonden Haare echt! Wie den Vornamen verdanke ich sie meiner Grandmère, die aus Brest stammte. Grandmère Amélie hatte Haare, die aussahen wie weißer Seesand (mein Grandpère hat immer gesagt, dass sämtliche Winde des Atlantiks dafür gesorgt hätten).
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