Das stimmt zwar, liebe Lady, aber eine melancholische Erinnerung an etwas Vergangenes,
das einmal eine bestimmte Möglichkeit enthielt (die nun längst vergangen scheint)
ist nicht nur Herz erwärmend. Oder?

vor allen dingen, wenn sich die erinnerung an etwas vergangenes doch weiter wie ein faden durch die gegenwart zieht...manchmal ist das eben so..

Das ist eine sehr interessante Frage. Da ich ein sentimentaler Kleinbürger bin, gehört Melancholie sozusagen zu meiner Hausmarke. Aber... sofern wir hier über 'Dichten', also das Schreiben von Fiktion in einem größeren, vielleicht sogar gesellschaftlichen Zusammenhang, sprechen: Melancholie trennt in diesem Fall von der Realität. Sie ist durchaus wichtig, als eine wunderbare menschliche Eigenschaft: über etwas Unwiederbringliches Trauer zu empfinden und den wahren Wert dessen zu erkennen. Das ist etwas, was eine literarische Figur kennzeichnen kann. Aber keine 'Dichtung' an sich.

Ein Kleinbürger, der sich Gedanken über das große Universelle macht, also das paßt nicht. Also entweder sind Sie kein Kleinbürger (vulgo: Spießer), dann würde ich es für möglich halten, dass Sie sich noch andere Gedanken als die über Ihren Bausparvertrag, Ihre Nachbarschaft oder Ihren Job machen oder falls Sie einer sein sollten, machen Sie sich keine grundlegenden Gedanken. So einfach kann die Welt sein. q.e.d.