Im Kölner Wallraf-Museum findet zurzeit (und nur noch bis 8. 2.) die Ausstellung 'Künstlerpaare' statt. 13 Männer und 13 Frauen, die im Bereich der Bildenden Kunst / Malerei zusammen arbeiteten und lebten, werden vorgestellt. Von Camille Claudel & Auguste Rodin über Gabriele Münter & Wassily Kandinsky bis zu Niki de Saint Phalle & Jean Tinguely.
Die Ausstellung war sehr gut besucht. Der Frauenanteil mochte bei etwa 80 % liegen - ein Hinweis darauf, dass die künstlerischen Arbeiten von Frauen bisher in Museen nach wie vor nur vereinzelt vorkommen und, wenn sie doch präsentiert werden, auch die entsprechende Aufmerksamkeit erregen.
Mir ist allerdings noch eine Erklärung eingefallen: Gerade Frauen (scusi!) romantisieren gerne mit der Vorstellung einer kreativen, künstlerischen Zusammenarbeit. Dagegen hält die Realität, halten die Biografien der Beteiligten die üblichen menschlichen Beziehungskatastrophen bereit: Betrug, Eifersucht, Abhängigkeit (der Schülerin vom älteren Lehrer, des Künstlers von der reichen Mäzenin). Gleichwohl hat mich überrascht, dass die Künstlerpaare in der Regel nicht wirklich zusammen arbeiteten, sondern quasi nur nebeneinander. Es gibt relativ wenige Beispiele gemeinsamer Bilder / Projekte (z.B. von Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp oder der Figurenbrunnen von Jean Tinguely & Niki de Saint Phalle am Pariser Centre Pompidou).
Viele der Bilder und Objekte sind relativ unbekannt. Sodass überraschende Entdeckungen möglich sind: z.B. ein Textobjekt von Frieda Kahlo zu Johanna von Orleons, das mir gut gefallen hat. Probleme hatte (nicht nur) ich mit der Ausleuchtung einiger Bilder und Objekte: die Lichtstrahler waren zu direkt und damit zu grell.
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