Schlitz ins Kleid
Gearbeitet habe ich im Café. Am Ende erzähle ich der Bedienung, dass es ein guter Tag war und warum. Die junge Frau will Schauspielerin werden. Allerdings neigt sie zur Melancholie. Demnächst hat sie Prüfungen in 8 Fächern. Ich kann ihr immerhin sagen, dass sie durch den Schauspielunterricht an Form gewonnen hat (in jeder Hinsicht). Sie sagt, das hat ihr noch keiner gesagt. Sie freut sich. Irgendwann werden wir vielleicht über Literatur und Theater und das Leben reden (länger als die Halbsätze im Café, wenn schon wieder die Glocke schrillt: Der Grünkohl mit untergemengten Kartoffeln und Mettwürstchen für den älteren Professor mit seiner jungen Doktorantin). Die Schauspielschülerin sagt, dann müsse sie sich erst mal vorbereiten (was etwas bedrohlich klingt).
Am Abend auf Arte 'Lost in Translation' mit Bill Murray (als desillusionierter älterer Schauspieler) und der großartigen Scarlett Johansson (als gerade erst verheiratete junge Frau), die sich für eine Weile gemeinsam in Tokio durchschlagen. Das war ein guter Tag.
Die üblichen Bedächtigen
Muss es schon wieder eine weibliche Leiche sein? Und dann die langwierige Aufdröselung warum und wieso und das übliche Kindheitstrauma und dann noch der unvermeidliche Zeitbezug... Plot, ich hör Deine Mühseligkeit schlurfen...
Ich nehme an, das funktioniert dennoch, als auf eine Zielgruppe hingeschrieben, die als konditionierte eben das Erwartbare erhält. Kann man auch gut verfilmen (oder davon träumen, dass... weil es ja doch schon x-mal verfilmt worden ist).
Aber trotzdem die Frage: wozu alles NOCH mal???